30. Juni 2013

"Guillaume Tell" und "Ricciardo e Zoraide" - zwei neue Bände der Reihe "Operntexte" der Deutschen Rossini Gesellschaft


 Rechtzeitig zum diesjährigen Festival "Rossini in Wildbad" sind in der von der Deutschen Rossini Gesellschaft herausgegebenen Reihe "Operntexte" die vollständigen Libretti der beiden Rossini-Opern Guillaume Tell und Ricciardo e Zoraide erschienen, zweisprachig und jeweils mit einer ausführlichen Einleitung zur Entstehung des Werks und zur Aufführungshistorie:
 
ISBN 978-3-86583-783-7 | Leipzig 2013, 214 Seiten,
12x19 cm, Klebebindung, € 12,--. Bestellung
Rossini komponierte Guillaume Tell 1828/29 in Paris für die königliche Oper, deren Produktionssystem mehr Musik verlangte, als tatsächlich aufgeführt werden konnte. Vor und nach der Premiere vom 3. August 1829 wurden Stücke gestrichen. Außerdem richtete der Komponist selbst 1831 eine reduzierte dreiaktige Fassung mit einem neuen Finale ein. In dieser Ausgabe der Reihe Operntexte ist der vollständige Wortlaut sämtlicher Musikstücke, wie sie von Rossini vertont wurden, abgedruckt und übersetzt.
 
Die Handlung der Oper:
Um 1300 leiden die innerschweizerischen Gebiete unter dem Joch des österreichischen Landvogts Gessler. Wilhelm Tell verurteilt die Liebe zwischen dem Einheimischen Arnold Melchtal und der habsburgischen Prinzessin Mathilde. Die Ermordung des alten Melchtal wird zum Auslöser der Erhebung der Urner, Schwyzer und Unterwaldner, die unter der Führung von Tell, Arnold und Walter Fürst auf der Rütliwiese über dem Vierwaldstättersee einen Bund schließen. Als Tell bei einem Fest die Verneigung vor Gesslers Hut verweigert, wird er gezwungen, einen Apfel vom Kopf seines Sohnes Jemmy zu schießen. Obwohl der Schuss gelingt, soll Tell ins Gefängnis überführt werden. Er kann fliehen und den Tyrannen töten. Unterdessen haben Arnold und die Eidgenossen Altdorf von den Besatzern befreit. Die Schweizer feiern die wiedererlangte Unabhängigkeit, und Mathilde bekennt sich zu Arnold und seinen Landsleuten.


ISBN 978-3-86583-784-4 | Leipzig 2013, 134 Seiten,
12x19 cm, Klebebindung, € 8,--. Bestellung
Ricciardo e Zoraide ist Rossinis fünfte „Reformoper“ für Neapel, die dort 1818 Triumphe feierte und von dem Komponisten in Wien und Venedig auch in einaktigen Fassungen präsentiert wurde. Bis Mitte der 1830er-Jahre wurde die Oper regelmäßig gespielt, um dann vollständig von den Bühnen zu verschwinden und nur 1990 und 1996 in Pesaro eine Wiederaufnahme zu erleben. Mit der konzertanten Aufführung in Bad Wildbad 2013 soll dem einstigen Erfolg nachgespürt werden. In dieser Ausgabe der Reihe Operntexte ist der vollständige Wortlaut, wie er von Rossini vertont wurde, abgedruckt und übersetzt.
 
Die Handlung der Oper:
Agorant herrscht zur Zeit der Kreuzritterzüge über Nubien. Er hat Hyrkan, einen Fürsten asiatischer Herkunft, vertrieben, weil ihm dieser die Hand seiner Tochter Zoraide verweigerte. Das Mädchen hat den Vater aus Liebe zu dem Paladin Richard verlassen, ist aber von Agorant entführt worden. Dessen eifersüchtige Gattin Zomira intrigiert gegen Zoraide. Der fränkische Gesandte Ernest verlangt ihre Freilassung, während der als Afrikaner verkleidete Richard sie unter einem Vorwand sprechen kann. Zoraide widersetzt sich weiterhin Agorants Anträgen und soll mit Gefängnis bestraft werden, sofern sich kein Verteidiger findet. Hyrkan stellt sich unerkannt dem Zweikampf, während der verkleidete Richard Agorant vertreten muss. Dieser siegt, wird jedoch von Zomira enttarnt und gefangen gesetzt. Sie verhilft den Liebenden erst zur Flucht und lässt sie dann festnehmen, um sie der Rache des betrogenen Königs auszuliefern. Im letzten Moment können die Kreuzritter Richard befreien, der Agorant das Leben schenkt, während Hyrkan dem Paladin die Hand seiner Tochter gewährt..